neues theater

Warum wir noch hier sind - Vorglühen

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Mit beeindruckender Präzision beleuchtet Marlen Pelny in ihrem neuen Roman »Warum wir noch hier sind« die Geschichte eines Femizids aus der Perspektive der Hinterbliebenen. Sie erzählt von einem Danach und zeigt auf, was es bedeutet, zurückzubleiben.
Nach dem Mord an der 14-jährigen Etty steht für die Hinterbliebenen die Zeit still und zerrt doch gleichzeitig an ihnen. Was bleibt, sind Fotos, Erinnerungen und viele Fragen. Wie weiterleben? Wie jeden Tag aufstehen? Aber auch: Wie damit umgehen, wenn einer Mutter nur zwei Tage Sonderurlaub zur Trauer zugestanden werden, wenn Ordner voller Bürokratie abgearbeitet werden müssen und sich die Trauer in pochende Kopfschmerzen verwandelt? Wenn die eigene Stadt, Berlin, wo man sich nicht nur zuhause sondern auch frei gefühlt hat, plötzlich zur Gefahrenzone wird.

Mit dem Erzählen über einen Femizid und die damit verbundenen Strukturen rebelliert Pelny gegen die Ungerechtigkeit, und die Alltäglichkeit der Gewalt, die uns permanent begleitet. »Warum wir noch hier sind« ist eine feministische Auflehnung, die sichtbar macht, anprangert und aufschreit.

»Marlen Pelny erzählt mit einer Empathie, einer Zärtlichkeit und einem lässigen Witz, die ansteckend sind. Ein Buch, das uns reicher macht.« (Antje Rávik Strubel)

Marlen Pelny, geboren 1981, lebt in Berlin
Marlen Pelny ist Autorin und Musikerin. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und war die Initiatorin der Literaturgruppe augenpost. 2007 erschien ihr erster Lyrikband »Auftakt« (Connewitzer Verlagsbuchhandlung). Gemeinsam mit Ulrike Almut Sandig entstanden die Hörbücher »der tag, an dem alma kamillen kaufte« (Connewitzer Verlagsbuchhandlung) und »Märzwald« (Schöffling & Co). 2013 wurde sie für den Leonce & Lena Preis und den Münchner Lyrikpreis nominiert. Im selben Jahr erschien ihr Gedichtband »Wir müssen nur noch die Tiere erschlagen« bei Voland & Quist. Als Musikerin veröffentlichte sie zuletzt, mit ihrer Band Zuckerklub, die EP »Jemand so wie du«. Im August 2021 erschien ihr Debütroman »Liebe/Liebe« im Haymon Verlag, für den sie 2022 mit dem Klopstock Förderpreis ausgezeichnet wurde. Im September 2022 wird ihr neuer Roman »Warum wir noch hier sind«, ebenfalls im Haymon Verlag, veröffentlicht.